(Presseaussendung, 12.01.2022) – Der bekannt gewordene Umstand, dass vom Klimaschutzministerium ausgeschriebene Stiftungsprofessuren für ein Zentrum für Mobilitätsforschung zwar nach Salzburg hätten gehen können, nun jedoch nach Innsbruck gehen werden, stellt aus Sicht der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Uni Salzburg eine historisch vertane Chance für die Uni Salzburg dar. „Gerade die Klimakrise mit samt ihren Herausforderungen macht es notwendig, dass die Gesellschaft viel Bewährtes ändern muss. Dies betrifft insbesondere auch die Art und Weise, wie die Mobilität der Zukunft erfolgen soll. Universitäten haben hier auch einen klaren Auftrag, Wissen beizusteuern und gemeinsam mit Politik und Gesellschaft Veränderungen herbeizuführen. Dass sich die Uni Salzburg nicht für die Professuren beworben hat, ist klar ein falsches strategisches Signal“, betont Laura Reppmann, Vorsitzende der ÖH Uni Salzburg. Auch das fehlende Interesse der Stadt an solchen Forschungsprogrammen sei fatal.
Der Hintergrund: Gerade Salzburg erstickt förmlich an der Belastung des PKW-Verkehrs und seit Jahren ist der Verkehr das zentrale politische Thema in Stadt und Land Salzburg. Stoßstange an Stoßstange, Busse im Stau sind hier sicherlich keine Lösung, sondern es braucht dringend eine nachhaltige Verkehrswende, damit die Mobilität in Stadt und Land in den nächsten Jahrzehnten noch funktionieren kann. „Was gebe es hierfür Besseres, als genau an einem Ort wie Salzburg, an dem Verkehr ein so zentrales heißes Eisen ist, ein Zentrum für Mobilitätsforschung anzusiedeln und in Forschung, der Lehre sowie im Austausch mit der Gesellschaft die Mobilität fit und nachhaltig zu gestalten? Hier hätte die Uni Salzburg die Chance gehabt, sich nachhaltig einen Platz bei den Bildungseinrichtungen zu sichern, die sich besonders für den notwendigen ökologischen Wandel einsetzen, und so auch für Forschende und Studierende langfristig attraktiv zu sein“, stellt Manuel Gruber, 2. stellvertretender Vorsitzender der ÖH Uni Salzburg fest.
Nichts desto trotz müssten jetzt Schritte unternommen werden, um die Folgen der Klimakrise möglichst gering zu halten, wobei ein verändertes Mobilitätsverhalten sicherlich dazu gehört. „Das reicht von einer noch stärkeren Attraktivierung des Radverkehrs etwa durch den Ausbau von sicheren Rad- und Fußwegen sowie von Rad-Servicestationen über eine Verbesserung und eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zu einer generellen Verkehrspolitik, die klar und eindeutige Alternativen zum PKW-Verkehr aufzeigt. Solange der Fokus der Verkehrspolitik aber auf Mobilität mit dem PKW liegt, wird sich da aber wenig ändern. Es braucht Investitionen, um den öffentlichen Verkehr zu fördern und Bürger_innen passende Alternativen abseits der Nutzung des eigenen PKW zu ermöglichen. Die Vorteile des öffentlichen Verkehrs müssen überwiegen“, schließt Lara Simonitsch., 1. stellvertretende Vorsitzende der ÖH Uni Salzburg.