(Presseaussendung, 22.05.2024) – Am 21. sowie 22. Mai fanden die Rektorathearings mit insgesamt acht Bewerberinnen und Bewerbern an der Universität Salzburg statt. Nachdem von Seiten des Universitätsrates im Dezember 2023 eine Neuausschreibung beschlossen wurde, gehen die Wahlen um das Amt zur Rektorin bzw. zum Rektor somit in eine zweite Runde. „Rund um diesen Prozess gibt es einige Nebenschauplätze, die medial bereits aufgegriffen wurden – etwa die Kosten einer externen Personalberatungsfirma oder aber die fehlende studentische Beteiligung in der Findungskommission. Insgesamt muss aber allen Beteiligten klar sein, dass ein reibungsloser Ablauf der Wahl nun im Fokus stehen muss“, betont Leonhard Hecht, 2. stv. Vorsitzender der ÖH an der Universität Salzburg. In eine ähnliche Kerbe schlägt ÖH-Vorsitzender Cedric Keller: „Es muss nun oberste Priorität haben, dass alle zuständigen Gremien an der Universität ihrer Arbeit in Ruhe nachgehen können. Politische Einflussnahmen in das aktuelle Wahlgeschehen dürfen sich auf keinen Fall wiederholen.“ Im Vorjahr hatte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) mit einem Finanzierungsstopp gedroht, wenn weitere Verzögerungen im Wahlprozess eintreten würden. „Ich erwarte, dass es diesmal keine derartigen Erpressungen geben wird“, ergänzt Keller.
Mit Besorgnis wird indes beobachtet, wie wenige Frauen sich unter den Bewerbungen befinden und zu den Hearings eingeladen wurden. „Von vielen potentiellen Bewerberinnen war im Vorfeld zu hören, dass sie aufgrund der Angst vor medialer Diffamierung vor einer Bewerbung zurückschrecken würden. Das ist sicherlich ein Hauptgrund für den geringen Frauenanteil und verstärkt damit strukturelle Probleme in Bezug auf Frauen in Leitungspositionen“, legt Stephanie Wolfgruber, 1. stv. Vorsitzende, dar. „Die Sichtbarkeit von Frauen, vor allem in akademisch höheren Positionen, ist ein zentrales Thema. Hier herrscht allgemein großer Aufholbedarf“, ergänzt Wolfgruber.